Blockflöte

Die Blockflöte

(Seit etwa dem 10 Jh. bekannt in Europa mit großer Bedeutung im 15.-18. Jh. als Flauto dolce)
Die Blockflöte wird vielen Menschen bekannt sein als sogenanntes Einsteigerinstrument. Erste Kontakte gab es meist in der Grundschule mit der „normalen“ (Block-) Flöte oder C-Flöte.
Schon hier tauchen Begriffe wie „normal“, „Flöte“, „C-Flöte“ oder sogar Blockflöte auf.

Zum Verständnis der Begriffe und zur Vorstellung der „Familie der Blockflöten“ folgende Erläuterungen:

Das mit „Normal“ usw. bezeichnete Instrument nennt sich SOPRANBLOCKFLÖTE, ist zusammengebaut ca. 32 cm lang und umfasst einen Tonbereich von C1 bis C3. Ihr tiefster Ton ist C1 – daher auch C-Flöte genannt.
Um diese meist bekannte Blockflöte baut sich die ganze Blockflötenfamilie auf.

Hörprobe: Sopranblockflöte

Die kleinste Blockflöte nennt man bezeichnenderweise Garkleinblockflöte – ein „gar kleines Flötchen“ – sie ist ca. 16,5 cm lang und auch ihr tiefster Ton ist ein C, nämlich das C3.

Hörprobe: Garkleinflöte
Sopranino Blöckflöte

Dann folgt die Sopranino (S´ino) Blockflöte mit einer Länge von ca. 25,5 cm. Sie ist in F gestimmt. Damit ist ihr tiefster Ton das F2.

Hörprobe: Sopranino

In der Reihe folgt nun die Sopranblockflöte in C- Stimmung – sie schon oben beschrieben.

Danach reiht sich die Altblockflöte (auch Flauto dolce) mit einer Länge von ca. 48 cm ein. Sie ist wie die die S´ino Blockflöte in F gestimmt. Ihr tiefster Ton ist das F1.

Hörprobe: Altblockflöte

Es folgt die Tenorblockflöte mit einer Länge von ca. 64 cm in C-Stimmung. Ihr tiefster Ton ist das C.

Hörprobe: Tenorblockflöte

Und es reiht sich noch ein die Bassblockflöte in F- Stimmung und dem tiefsten Ton F. Hier zeige ich eine Knickbassblockflöten, deren Länge ca. 92 cm beträgt.

Hörprobe: Bassblockflöte

Es gibt noch Groß- und Subbass- Blockflöten, die sich mangels Instruments leider nicht in mein Unterrichtsangebot einreihen. Die Stimmung setzt sich auch hier im Wechsel C und F nach unten fort.

Die Fingersätze — also das „Welche Löcher muss ich für welchen Ton mit welchem Finger geschlossen halten“ sind auf allen Flöten gleich. Der erzeugte Ton unterscheidet sich aber nach Größe und Stimmung des Instruments. Dazu gibt es jeweils sogenannte Grifftabellen, die im Unterricht näher erläutert und vor allem in der Anwendung erprobt werden sollten. Zur genauen Intonation bedarf es mitunter der Abweichung.

  • Alle – oder fast alle Blockflöten werden aus unterschiedlichen Hölzern gefertigt. Dies hat Einfluss auf Aussehen, Klangbild und natürlich auch den Preis.
  • Alle Blockflöten enthalten in ihrem Flötenkopf (=oberer Teil des Instruments) den sogenannten Block, der ihnen ihren Namen verleiht. Er ist von der rückwärtigen Seite sichtbar und unterscheidet sich in der Farbe, aber auch in der „Härte“ des Holzes. Er kann sich den unterschiedlichen Bedingungen (Wärme, Feuchtigkeit) während des Spieles anpassen.
  • Alle Blockflöten haben ein sogenanntes Daumenloch für den Daumen der linken Hand und auf der Vorderseite des Instrumentes sieben Löcher bzw. Doppellöcher, die je nach Größe der Flöte auch mit sog. „Klappen“ geschlossen werden müssen.
  • Alle Blockflöten haben eine sehr direkte Ansprache. Das bedeutet, dass sofort ein Ton entsteht sobald man Luft in das Mundstück bläst.
    Das heißt aber nicht, dass der so entstandene Ton – selbst bei korrektem Fingersatz – auch gleich in der korrekten Tonhöhe entwickelt wird. Es gibt eine relativ große Varianz in der Tonhöhe durch die Stärke des Blasdrucks, sodass die Intonation schwieriger ist als man sie bei einem „Anfänger Instrument“ erwartet. Deshalb heißt es häufig, dass Blockflöten quietschen.…
    ich wünsche mir sehr, der Blockflöte „aus dieser Ecke heraushelfen zu können“ und werde später noch weitere Ausführungen zur Spieltechnik ergänzen.
  • Obgleich Blockflöten, wie Sopran und Alt die gleiche Lochkonstellation haben, erklingen sie dennoch in zwei unterschiedlichen Tonleitern:

Für Reparaturen und Modifikationen/Optimierungen kann ich übrigens Blockflötenreparaturen Kalle Belz empfehlen.

Meine Blockflöten „Geschichte“ oder wann und wie alles anfing

… im Alter von ca. 4 Jahren musste (die Erwachsenen meinten „durfte“) ich in den Kindergarten gehen.

Das ist sehr lange her, aber ich erinnere mich genau an die „Kindergarten Tante“, die mir und drei oder vier weiteren Kindern das Spiel auf der Blockflöte beibrachte.

Für mich war es das Größte überhaupt, wenn ich spielen durfte und Noten lernte aus meinem „Ersten Notenbüchlein“ (s. Abb.).
Die Kindergarten Tante sah fast so aus wie auf dem Buchdeckel und ich sah fast so aus wie das Mädchen neben ihr.

Ich durfte Noten lesen noch bevor mir ein Buchstabe geläufig war – konnte Lieder abspielen – sogar mit dem richtigen Rhythmus. Die Notenfiguren geben durch ihren Bewegungsablauf das Tempo an. So habe ich sehr früh schon zum Tanz aufgespielt.
Meine Mutter – Volkstanz erprobt – hat einer kleinen Kindergruppe das Tanzen vermittelt und ich durfte die erforderliche Musik spielen. Noten, wie sie (fast) jeder kennt wurden mit den entsprechenden Farben angemalt. So konnten wir die Tonhöhe besser bestimmen. Der Rhythmus war anscheinend kein Problem.
Das war sicherlich einer der ersten öffentlichen Auftritte bei einer Gemeindefestivität, aber nicht der letzte…

Die Blockflöte und der Unterricht im Kindergarten waren für mich das Beste in der Kindergartenzeit überhaupt… Ich mochte es nicht in großer Kinderschar zu toben, zu raufen oder in Wettstreit zu geraten… da spielte ich viel lieber Blockflöte…